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Die Inspiration zum Namen des 2013 gegründeten Kosmetik und Concept-Labels hatten die beiden Gründer Johan Olzon und Hanna Akerström aus dem Stockholmer Trendviertel Södermalm. Und, nicht ganz unwichtig, hat der Name nichts mit dem bayrischen Ministerpräsidenten zu tun! In diesem Stadtteil Södermalm, und in seinen Läden fanden die kreativen Köpfe hinter der Marke Soeder* die Inspiration und Ideen für ihren Store und dessen nachhaltigen Produkte. Biologische Naturkosmetik und upcycled Fashion, wurden von Anfang an intern im kreativen Kollektiv in Zürich entworfen, lokal produziert und im eigenen Laden verkauft.
Das Gründerteam betreibt seit 2015 eine eigene Seifenfabrik. Wir von soapkitchen.de hatten im Sommer 2020 das Vergnügen uns diese Produktionshallen einmal genauer anzusehen. Das Labor und die Fabrikationshallen sind ganz im Sinne des Re- und Upcyclings-Gedankens der Brand in einem in den 80er Jahren entstandenen Pharmabüro und Fabrikationsgelände untergebracht. Abgehängte Decken und ein cyanfarbiger Teppich mit blauen Quadraten, Einbauschränken mit Holzfurnier-Optik und viele Möbel aus dieser speziellen Designepoche wurden übernommen – so zu sagen ein „Friendly Takeover“.
Das Labor, in dem die Seifen und anderen Pflege-Produkte hergestellt werden, sieht aus wie eine Mischung aus Retro-80ies-Industrial-Chic gepaart mit einem Tech-Startup aus dem Silikon-Valley. In alte Regalen, die noch vom Vorbesitzer sind, warten Hi-Tech-Edelstahl-Container mit natürlichen Essenzen und Inhaltsstoffen auf die nächste Produktion. In den Produktionshallen selbst geht es zu wie in einem Hochsicherheitslabor, wie man es aus "Roger Moore" James-Bond Filmen kennt.
Alle Inhaltsstoffe sind natürlich und ohne künstliche Konservierungsstoffe – man arbeitet hier mit wertvollen Ressourcen die nicht verunreinig werden dürfen. Johan Olzon erklärt uns, dass alle Inhaltsstoffe die im eigenen Produkt verarbeitet werden nur als Grundstoffe aus vertrauenswürdigen und zertifizierten Quellen eingekauft werden. Bei diesem Prozess wird vor allem darauf geachtet, dass diese nachhaltig und möglichst lokal zu bekommen sind. Das Reinstwasser, das für die Produktion unumgänglich ist, wird in einer eigenen Filter und Osmose Anlage energiesparend und vor Ort hergestellt.
Generell wird hier die Nachhaltigkeit in vielen Bereich propagiert. Dieser ökologische Lebensstil ist in Zürich, auch durch Soeder*, zu einer populären Bewegung geworden. Die Seifen von Soeder werden in Zürich und Umgebung zu 65% wieder aufgefüllt. D.h. die Kunden kommen mit ihren frisch ausgewaschenen Flaschen zu den Refill-Hubs des Unternehmens. Wenn eine Pumpe nicht mehr funktioniert wird diese durch eine neue ausgetauscht – leider gibt es hier noch keine bezahlbare Alternativen ausser Plastik, aber wir arbeiten daran. Dafür werden alle Produkte von Soeder ausschließlich in Glasflaschen oder Blechcontainer abgefüllt.
Bekannt wurde Soeder* in der Gegend um Zürich durch ein wahnsinnig gutes Produkt und einer Guerilla Vertriebstaktik. Viele Bars, Restaurants und Hotels in Zürich bieten für Ihre Gäste die etwas teurere Seife auf den Toiletten an. Die Qualität sprach sich schnell rum … aktuell muss Soeder eine abschließbare Wandhalterung für die Glasflaschen entwickeln … und das in Zürich, wer hätte das gedacht ;)
Recycling und Upcyling ist der Kern der Firmenphilosophie. Das Firmen Gebäude wird wohl in den nächsten 4 Jahre abgerissen. Solange wird Soeder* hier weiter nachhaltige Produkte herstellen – dann heist es: auf zum nächsten „sustainable-takeover“!